Axolotl-Schweiz


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die richtige Axolotl Haltung




Die richtige Haltung

Haltung im Aquarium

Bei einer Haltung im Aquarium sollte keine Vergesellschaftung mit anderen Arten erfolgen, sondern nur mit in etwa gleichgroßen Artgenossen. Warum? Axolotl sind entweder Jäger oder Gejagte. Gleichwohl gibt es die Möglichkeit sie z.B. mit Schnecken oder kleinen Friedfischen zu vergesellschaften. Dazu unten mehr.

Der Standort

Der Standort sollte auf jeden Fall so gewählt werden, dass kein Tageslicht direkt in das Becken einfällt. Helles Licht mögen die Axolotl nicht und im Sommer, bei hohen Temperaturen, kann es äußerst problematisch werden, da sich das Becken schnell auf bedenkliche Temperaturen >22°C aufheizt und dies die Tiere arg stresst, sie somit auch krankheitsanfälliger macht. Bei Temperaturen >27/28°C besteht akute Lebensgefahr. Tipps zur Temperatursenkung gibt es weiter unten.

Das Aquarium - Besatzdichte

Bei optimaler Pflege würde ich in ein Becken von 80 x 35 x 40 cm = 112 Liter 2 (-3) Axolotl einsetzen.

Da die Becken aus Sicherheitsgründen (versehentliches Herausspringen) nur bis ca. 8 cm unter den Rand gefüllt werden sollten, und man für Kies, Glas, Dekoration und Ähnliches locker 20 Prozent Wasservolumen abziehen kann, empfehlen wir:

Besatzdichte

Becken 80 x 40 x 40cm = 3 ausgewachsene Tiere.
Becken 100 x 40 x 50 cm = 4 ausgewachsene Tiere.

Dazu eine von mir erstellte Tabelle auf Grundlage der Empfehlung der DGHT.

Der Bodengrund

Der optimale Bodengrund ist Kies mit einer Körnung von 1-3 mm, da die Tiere diesen beim Fressen mit aufnehmen, teilweise herunterschlucken und bei zu großen Steinen an Verstopfung sterben können.



Die Einrichtung

Sie leben hauptsächlich am Beckenboden, was bei der Einrichtung des Aquariums berücksichtigt werden muss. Neben geeignetem Kies eignen sich alle bekannten aquaristiktauglichen Einbringsel. Voraussetzung ist auf jeden Fall, dass diese Gegenstände keinerlei Schadstoffe wie Weichmacher, Farbstoffe o.ä. an das Wasser abgeben. Ob die Axolotl damit glücklicher sind, wage ich zu bezweifeln. Versteckmöglichkeiten in Form von Tonröhren oder halbierten unglasierten Tontöpfen sollten aber auf jeden Fall angeboten werden. Am wohlsten fühlen sich die Tiere in Axolotl-Höhlen, die preisgünstig im Axolotl-Shop erhältlich sind. Größere, eher flache Steine, werden gelegentlich auch eingesetzt. Wichtig sind auf jeden Fall gute und genügend Versteckmöglichkeiten.

Wurzeln im Axolotl-Becken sollte man nicht einsetzen. Früher oder später werden sie gehäuft von Einzellern besiedelt, und darauf reagieren speziell die Axolotl sehr empfindlich. Kunstwurzeln sind eine Alternative, sofern man regelmäßig ihr "Innenleben" reinigt.

Pflanzen sind von Axolotl gerne gesehen, müssen aber die Beckentemperaturen vertragen können. Dazu unten mehr.

Die Temperatur

Die Wassertemperatur sollte zwischen 12°C und 20°C liegen und im Sommer 22°C nicht überschreiten (höchstens kurzzeitig, falls es sich nicht vermeiden lässt), da höhere Umgebungstemperaturen die Tiere für Infektionen anfällig machen und sie unter Stress .

Aussenteiche sind in der Schweiz keine Option, da die Axolotl nicht heimisch sind und die Gefahr von Fauna und Floraverfälschung zu gross wären!


Die Nachzuchttiere in den Aquarien benötigen im Winter keine Absenkung der Temperaturen, wie gelegentlich zu lesen ist. Allerdings vertragen sie während dieser Zeit problemlos Temperaturen um oder sogar unter 10° Celsius.


Erkrankte Axolotl gesunden i.d.R. besser, wenn das Wasser für einige Zeit bis auf 10°C, oder darunter, abgekühlt wird, was ungefähr der Wintertemperatur ihrer Heimatseen entspricht. Axolotl tolerieren zwar Temperaturschwankungen, sollten ihnen aber nicht dauerhaft ausgesetzt sein. Schwer erkrankte Tiere kann man, bis zu einem Tierarztbesuch, in einem passenden Behältnis problemlos in den Kühlschrank stellen. Dort liegen die Temperaturen normalerweise bei 6° - 8°C. Ersticken können sie dort nicht!

Tipps: Bei zu hohen Temperaturen...

ist die schnellste Maßnahme ein Teilwasserwechsel mit kaltem Wasser, schnell aber nicht effektiv

Ab Temperaturen >22°C im Gefrierschrank vorbereitete, mit Wasser gefüllte PET-Flaschen (also gefroren) in das Becken geben

Speziell angefertigte Kühlgeräte bzw. Durchlaufkühler aus dem Axolotl-Shop von Axolotl-
Schweiz

Durchlüftung stark erhöhen. Dies senkt natürlich nicht die Temperatur, aber bei hohen Werten sinkt der Sauerstoffgehalt ab.

(Ersatz-) Becken mit den Axolotl in den kühlen Keller stellen

Becken (mit geeigneter Unterlage) auf kühlen (Keller-) Fußboden

Ventilator seitlich im Winkel von 45 ° auf das Becken richten (2-4°C Temperatursenkung durch Verdunstungskälte)

Klimaanlage aufstellen (verursacht natürlich einiges an Stromkosten, aber man kann ja selbst auch davon profitieren)



Filterung

Als eine sehr gute, biologisch wirksame Filtermethode hat sich der Hamburger Mattenfilter (HMF) herauskristallisiert, der sich einerseits durch eine lange Standzeit und andererseits durch einen sehr geringen Wartungsaufwand auszeichnet und zudem eine äußerst preisgünstige Filtermethode ist.

Alternativ kann natürlich auch ein Außenfilter verwendet werden. Dabei ist zu beachten, dass die Förderleistung das 2-fache Beckenvolumen / Stunde nicht übersteigen sollte und es zu keiner starken Strömung am Boden kommt. Zudem ist der Anschluss eines Durchlaufkühlers bei einem Topffilter am Einfachsten und Effektivsten.
Ungeeignet sind Innenfilter, da diese bei zu geringer biologisch aktiver Oberfläche zu viel Strömung erzeugen.




Pflanzen

Pflanzen mögen die Lotl sehr, da sie sich gerne, z.B. nach dem Luftschnappen, auf bzw. in ihnen niederlassen und auch darin/daran ablaichen. Neben der Wasserpest (Egeria densa) vertragen z.B. auch Javamoos oder Hornkraut die niedrigeren Beckentemperaturen meist gut.Cabomba, diverse Echinodorus-Arten, Vallisneria gigantea, Wassernabel und Mooskugeln eigenen sich ebenso gut und kommen auch mit den Temperaturen klar. Quasi "unkaputtbar" sind Einblatt, Bergpalme und Efeutute aus der Gärtnerei.




Beleuchtung

Das Licht sollte nicht zu grell sein, da die Axolotl sonst sehr unruhig werden können. Durch Schwimmpflanzen oder sonstige geeignete Dämpfungsmaßnahmen kann man dies gut verhindern. Im Gegensatz zu einem Fischaquarium ist eine Beleuchtungsdauer von etwa 9-10 Std. am Tag ausreichend. Die Axolotl benötigen das Licht nicht, wohl aber die Pflanzen.LED-Beleuchtung ist ausreichend (ab 10 € z.B. bei Ikea). Abdeckungen bzw. Abdeckung mit Leuchtstoffröhren u.a., die z.T. erhebliche Wärme abgeben, sollte man vermeiden.




Mitbewohner

Zebrabärblinge sind problemlose Mitbewohner bei größeren Axolotl. Ebenso eignen sich Guppys sowie Kardinalfische (die regelmäßig als Futter angesehen werden). Goldfische und jede Art von Welsen sind ein absolutes No go!

Apfelschnecken, Posthornschnecken, Spitzhornschnecken oder Blasenschnecken sind problemlose und schöne Mitbewohner in einem Axolotl-Becken und werden von vielen Haltern eingesetzt. Allerdings muss man damit rechnen, dass die Axolotl diese Mitbewohner als willkommenen Snack ansehen.

Das Wasser

Als Lebenselement der Axolotl stellt Wasser den wichtigsten Umweltfaktor im Aquarium dar. Seine Beschaffenheit hat großen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere und das Wachstum der Pflanzen. Die chemische Zusammensetzung des Wassers hat somit maßgebliche Bedeutung für den Erfolg unseres Aquariums.

In den meisten Fällen wird für das Aquarium reines Leitungswasser benutzt. Sofern dies chlorfrei ist, haben wir schon das größte Problem gelöst. Ist dem nicht so, wird es dadurch aber nicht unbedingt problematischer. In diesem Fall lässt man das Wasser durch eine Brause in ein entsprechend großes Behältnis laufen und über Nacht stehen. Dabei sollte man mittels Sauerstoffstein stark belüften.

Generell dürfen bei Axolotl keinerlei Wasseraufbereitungsmittel eingesetzt werden. Sie vertragen diese überhaupt nicht und bekommen massive Probleme, u.U. mit Todesfolge! Ihr zuständiges Wasserwerk kann Ihnen über alle Wasserwerte Auskunft geben.

Medikamente aus Zoohandlungen vertragen die Axolotl ebenfalls nicht! Sowohl auf meiner Homepage als auch im Forum finden Sie alle Infos, die Sie im Krankheitsfall benötigen.

Kupfer bekommt den Axolotl in höheren Konzentrationen nicht. Sind in Ihrem Haus noch Kupferleitungen installiert, so empfiehlt es sich, den Kupfergehalt mit einem entsprechenden Aquaristiktest zu messen. Der Wert sollte unter 0,5 ppm liegen. Eine einfache Reduzierung um etwa 90 % erreicht man dadurch, dass man das Wasser nach dem Aufdrehen des Wasserhahnes zuerst einmal einige Sekunden lang ablaufen lässt, bevor es zur Verwendung aufgefangen wird.

Wie schon im Menüpunkt Haltung ausführlicher erwähnt, sollte die Wassertemperatur zwischen 12° und 20° liegen, bis 22° C sind im Sommer kurzzeitig akzeptabel. Höhere Temperaturen bereiten den Tieren erheblichen Stress und machen sie anfällig für Erkrankungen. Ich halte meine Tiere, das ganze Jahr bei 17° Celsius. Der Temperaturbereich zwischen etwa 15° und 20° C kann man als optimal ansehen.


Nitrit und Nitrat

Axolotl sind im Vergleich zu anderen wasserbewohnenden Tieren nicht so empfindlich gegenüber höheren Nitritwerten, was aber nicht heißen darf, dass man bei ihnen dieses Problem weniger ernst nehmen sollte.

Der Abbau von organischen Stickstoffverbindungen aus Kot, abgestorbenen Pflanzenteilen, Futterresten usw. erfolgt in mehreren Stufen.

Aus organischen Abfällen entstehen Ammoniak und Ammonium. Die Bildung von Ammonium und Ammoniak ist abhängig vom pH-Wert. Bei niedrigen pH-Werten entsteht Ammonium, bei hohen pH-Werten Ammoniak.

Ammonium wird als Stickstoffverbindung von Wasserpflanzen aufgenommen. Ammoniak ist hochgiftig. In einem Aquarium mit niedrigen pH-Wert kann es jedoch nicht zu einer Ammoniak-Vergiftung kommen. Niedrige pH-Werte sind in einem Axolotl-Becken aber unerwünscht.

Aus Ammonium und Ammoniak wird durch Bakterien aus der Nitrosomonas-Gattung das für wasserbewohnende Tiere giftige Nitrit produziert. Die einzelnen Abbaustufen werden durch Mikroorganismen durchgeführt, die im Filter und im Bodengrund mit anderen Kleinstlebewesen eine komplexe Lebenseinheit bilden.

Nitrit wird von Bakterien der Gattung Nitrobacter zu Nitrat oxidiert. Nitrat ist erst in hohen Konzentrationen giftig und wird von Wasserpflanzen als Nährstoff aufgenommen. Erhöhte Nitratwerte können auch zu erhöhtem Algenwachstum führen. Für ein Axolotl-Becken sollte ein Nitratwert nicht höher als 50, angestrebt werden. Wenig darüber schadet nicht und ergibt sich dann zwangsläufig, wenn es schon mit einem Wert von 50 aus derLeitung kommt.

Erhöhte Nitrit- oder Nitratwerte deuten darauf hin, dass das biologische Gleichgewicht im Aquarium nicht in Ordnung ist. In diesem Fall sollte ein mindestens 50%iger Teilwasserwechsel durchgeführt (ggf. sogar mehrere) und den Ursachen nachgegangen werden. Zur Ermittlung der Werte sind Tropfentests gut geeignet und den Teststreifen überlegen, die aber zumindest einen halbwegs verlässlichen Anhaltswert geben.

Nitrit tritt im Aquarium hauptsächlich während der Einfahrzeit in erhöhter Konzentration auf. Nach einer medikamentösen Behandlung kann es wegen der Schädigung der Bakterienflora ebenfalls zu erhöhten Werten kommen. Dann sollte oft und regelmäßig das Wasser gewechselt werden.

Die Reihenfolge der Entwicklung der Bakterien ist nicht zu umgehen, d.h. sie tritt immer bei jeder Beckenneueinrichtung auf. Daraus ergibt sich aber auch, dass der Nitritpeak unvermeidlich ist und ebenfalls immer auftritt.

Unter dem Nitritpeak versteht man ein zeitlich begrenztes Maximum der Konzentration von Nitrit im Wasser. Den Konzentrationsgipfel "Peak" des Nitrits kann man nicht voraussagen (wann und wie hoch er ausfällt), das ist von Becken zu Becken sehr unterschiedlich. In der Regel tritt der Nitritpeak zwischen der 2. und 6. Woche der Laufzeit eines Aquariums auf und hält ungefähr 8 Tage an. Beim Einsatz von Hamburger Mattenfiltern wird im allgemeinen der Nitritpeak im kürzeren der genannten Zeiträume auftreten.


Sauerstoffsättigung (Sprudelsteine – Sauerstoffsteine – „Blubbersteine“)

ist die Höchstmenge an gelöstem Sauerstoff, die im Wasser in Abhängigkeit von Temperatur, Druck und gelösten Stoffen enthalten sein kann.

Die Sauerstoffsättigung im Wasser ist hauptsächlich von der Temperatur abhängt. Bei 20° C entsprechen etwa 9.195 mg/l Sauerstoff einer 100%igen Sättigung, bei höheren Temperaturen sinkt der Sauerstoffgehalt im Wasser. Da allerdings an einer bewegten Wasseroberfläche ein Gasaustausch stattfindet, kommt es zu einem Ausgleich der Konzentrationen und sauerstoffreiches Wasser sammelt sich an der Oberfläche.

Die oberen Schichten sind also relativ sauerstoffreich, das Wasser in den tieferen Schichten, wo sich die Axolotl nun einmal aufhalten, verarmt etwas an Sauerstoff. Wird das Wasser jedoch umgewälzt, so kommt sauerstoffarmes Wasser aus den tieferen Schichten nach oben und kann ebenfalls Sauerstoff aufnehmen, der Konzentrationsausgleich im Wasser wird beschleunigt und das gesamte Wasservolumen kann sich mit Sauerstoff anreichern.

Zusätzliche Sauerstofflieferanten im Aquarium sind die Wasserpflanzen, die nach dem bekannten Prinzip der Photosynthese arbeiten. Bei ihrem Stoffwechsel fällt Sauerstoff an, den sie an das Wasser abgeben. Dieser Sauerstoff steht den Beckenbewohnern und Bakterien zur Atmung zur Verfügung. Allerdings nehmen die Pflanzen während der Dunkelheit auch wieder Sauerstoff aus dem Wasser auf. Ein Ausströmer sollte im Aquarium daher zumindest nachts in Betrieb sein.

Ausströmer treiben natürlich CO2 aus dem Wasser. Da der CO2 Gehalt im Wasser meist höher ist als in der Luft verliert das Wasser ständig an CO2. Diese Verluste sind umso höher, je schneller das Wasser umgewälzt wird. Dennoch sollte man nicht vom Einsatz eines Sprudelsteines absehen, da in der Regel (mehr als) genügend CO2 für die Pflanzen im Becken zur Verfügung steht. Auf die Entwicklung der Kiemenbögen bei den Axolotl haben Sprudelsteine einen positiven Einfluss. Sollten sich negative Anzeichen bei den Pflanzen zeigen, so kann man den Einsatz auch auf die beleuchtungslose (Nacht-) Zeit beschränken, wobei allerdings tagsüber eine leichte Oberflächenbewegung dennoch gegeben sein sollte, die auch die Bildung einer Kahmhaut auf der Wasseroberfläche verhindert.


pH-Wert

Der pH-Wert gibt den Säuregrad des Wassers an. Ausgangspunkt ist das Säure-Base-Gleichgewicht chemisch reinen Wassers. Reines, neutrales Wasser (H20) enthält gleiche Mengen an Wasserstoff-Ionen (H+-Ionen) und Hydroxid-Ionen (OH--Ionen). Wasserstoff-Ionen säuern das Wasser an, Hydroxid-Ionen machen es alkalisch. Ein pH-Wert von 7 kennzeichnet neutrales Wasser. Je geringer der pH-Wert, desto saurer ist das Wasser und je höher der pH-Wert, umso alkalischer das Wasser. Bei der Axolotl-Haltung sollte der pH-Wert zwischen 6,8 und 8,0 liegen, besser jedoch zwischen 7,0 und 7,8 und dies bei einer Karbonathärte möglichst nicht unter 6° dH.

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